Aktuelle Projekte

Multifunktionale Milchviehhaltungssysteme zum Schutz der Grünlandbiodiversität (Kurztitel BioDivMilchplus)

Das Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. führte von 2017 bis 2021 gemeinsam mit der Universität Göttingen ein Forschungsprojekt zur Wirtschaftlichkeit und Grünlandartenvielfalt der kraftfutterreduzierten Milcherzeugung durch (kurz: BioDivMilch). Es konnte nachgewiesen werden, dass es auf den Grünlandflächen der kraftfutterreduziert wirtschaftenden Milchkuhbetriebe eine signifikant erhöhte und höherwertige Pflanzenartenvielfalt gibt. Dafür verantwortlich waren verschiedene Wirkungspfade der Kraftfutterreduktion, wie z. B. geringere Nährstoffüberschüsse, eine veränderte Grünland- und Futterbewirtschaftung und ein standortangepasstes Betriebs- und Ressourcenmanagement. Da dieses Produktionssystems wirtschaftlich Tragfähigkeit sein kann, könnte eine Erhöhung und Ausweitung der Kraftfutterautonomie in der Milcherzeugung viele weitere vom Grünland ausgehende Ökosystemleistungen (z.B. Grundwasser-, Boden und Klimaschutz, Gesamtartenvielfalt, Tierwohl, Existenzsicherung der Betriebe) stützen und verbessern.

Vor diesen Hintergrund hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nun ein neues Forschungsprojekt unter der Überschrift "Multifunktionale Milchviehhaltungssysteme zum Schutz der Grünlandbiodiversität" (Kurztitel BioDivMilchplus) bewilligt. Im neuen Projekt soll mit insgesamt 40 kraftfutterreduzierten Milchviehbetrieben aus Nord- und Süddeutschland zusammengearbeitet werden. Neben den notwendigen wissenschaftlichen Untersuchungen werden für die beteiligten Betriebe Fachworkshops (online) und regionale Arbeitsgruppentreffen organisiert. Die beteiligten Milchviehbetriebe können Ihre offenen Fragen und Interessen einbringen, gleichgesinnte Milchbauern/-bäuerinnen kennenlernen und sich fachlich austauschen und vernetzen.

Mehr über die Inhalte, Ziele und Aktivitäten im Projekt erfahren Sie in der Projektbroschüre.

Projektlaufzeit: 2023 - 2025

Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) (FKZ: 3517 840 300)


 [KJ1]Link nach unten


Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020: Perspektiven und Empfehlungen für eine Verbesserung der Grünlandbiodiversität über kraftfutterreduzierte Produktionsstrategien in der Milchviehhaltung

Ansprechparter: Dr. Karin Jürgens, email: kj[at]agrarsoziologie.de

Projektpartner: Universität Göttingen

Laufzeit: 11/2017 bis 10/2020

Die Zielsetzung dieses Projektes ist es, Strategien und Instrumente in der Milchviehhaltung zu identifizieren, bei denen die biologische Vielfalt im Grünland erhalten und gefördert wird und zugleich eine wirtschaftlich rentable Milcherzeugung gesichert ist. Ausgangspunkt der Untersuchungen sind dabei kraftfutterreduzierte Produktionssysteme und die forschungsleitende Hypothese, dass diese eine Chance zur Verbesserung der Grünlandbiodiversität bieten können, ohne dass die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Milchviehbetriebe beeinträchtig wird bzw. dass solche Produktionssysteme eine dauerhaft tragfähige ökonomische Entwicklungsoption darstellen. Bei Milchviehbetrieben mit einer kraftfutterreduzierten Milchviehhaltung hat die Nutzung von Grünland und Grundfutter einen besonders großen  Stellenwert. Bausteine des Projektes sind wissenschaftlich fundierte Analysen zur kraftfutterreduzierten Wirtschaftsweise und ihrer Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit einer detaillierten Erfassung der dahinterstehenden Produktionsstrategien und der Biodiversität der bewirtschafteten Grünlandflächen. Auf dieser Basis sollen politikrelevante Handlungsempfehlungen sowie mögliche Förderstrategien auch für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 abgeleitet werden.

Das Vorhaben wird vom Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. (Dr. Karin Jürgens, Prof. Dr. Onno Poppinga, Dr. Frieder Thomas, Lukas Kiefer, Thomas von Elsen) in Kooperation mit Prof. Dr. Johannes Isselstein von der Arbeitsgruppe Graslandwissenschaften der Universität Göttingen bearbeitet.

Kontakt: 
Dr. Karin Jürgens
Projektbüro Gleichen
Heiligenstädter Straße 2
37130 Gleichen
Telefon: 05592 927567
E-Mail: kj[at]agrarsoziologie.de

Abgeschlossene Projekte

„Landwirtschaft konkret“

Überarbeitung der Unterrichtsmaterialien 
Auftrag Gregor Louisoder Umweltstiftung
November 2018 bis Juni 2019
https://www.umweltstiftung.com/projekte/landwirtschaft-konkret/
Frieder Thomas

 

Von der bäuerlichen Landwirtschaft zur lokalen Versorgungswirtschaft

Eigenprojekt des Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. in Kooperation mit Christian Hiss (Regionalwert AG) und Andrea Heistinger
Forschungsfrage: Welche sozialen, ökonomischen und ökologischen Merkmale des überlieferten bäuerlichen Wirtschaftens sind für die Zukunft der Ernährungssicherung wichtig und wie können sie in moderne Organisations-, Firmen- und Gesellschaftsformen übertragen werden?
seit März 2016 bis September 2016
siehe Arbeitsergebnisse Heft 12

 

Aktive Agrarstrukturpolitik durch Preis-Kosten Ausgleichszahlungen
Eigenprojekt des Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V.
Ergebnisse siehe Arbeitsergebnisse 10.

 

Heimische Futtermittel in Hessen - Soja
Moderation einer Operationellen Gruppe im Rahmen einer Europäischen Innovationsartnerschaft
gefördert vom Land Hessen
Januar 2016 bis September 2017
Projektseite: http://www.gutes-aus-hessen.de/unternehmer/innovationspartnerschaften/hefu-soja.html

Ergebnisse

Merkblatt für die Praxis

Handbuch (Ausführliche Darstellung des Proketergebnisse)

Projektabschlussbericht, Kurzdarstellung

 

100% Ökolandbau in Deutschland bis 2050
In Kooperation mit Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL)
Im Auftrag von Greenpeace
Oktober 2014 bis März 2016
https://www.greenpeace.de/agrarwende2050

 

Wirtschaftlichkeit einer kraftfutterfreien bzw. –minimierten Milchviehhaltung
Das Büro für Agrarsoziologie (BAL) und das Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. führen eine wissenschaftliche Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit einer kraftfutterfreien Milchviehhaltung durch. Kooperationspartner ist die Internationale Forschungsgesellschaft für Umweltschutz und Umwelteinflüsse auf Mensch Tier Pflanze und Erde e.V. Breitwiesenhof in Ühlingen mit Urs Sperling, die das Vorhaben finanziell trägt.
Ergebnisse siehe Arbeitsergebnisse 8/2016

 

Heimische Futtermittel
Moderation einer Arbeitsgruppe zum Thema „Heimische Futtermittel“
Im Auftrag der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen mbH
Juni 2014 bis Dezember 2015

 

„Politikinstrumente zur Förderung des Eiweißpflanzenanbaus“
Teilprojekt im Rahmen des F+E-Vorhabens „Entwicklung von Konzepten zur Förderung und Etablierung des Eiweißpflanzenanbaus in vielfältigen Fruchtfolgen als Element zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen und Erhöhung der Biodiversität in der Agrarlandschaft“ 
Forschungsinstitut für Ökologischen Landbau (FiBL)
gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz
Juni 2013 bis Juni 2014 

 

„Vorstudie 100% Ökolandbau in Deutschland bis 2050“
In Kooperation mit Forschungsinstitut für Ökologischen Landbau (FiBL)
im Auftrag von Greenpeace
Dezember 2013 bis Mai 2014